Faust hat Hunger und verschluckt
sich an einer Grete
Team
Faust hat Hunger und verschluckt sich an einer Grete
von Ewald Palmetshofer
5 Sem. Projekt an der Hochschue für Musik Theater und Medien Hannover / Expo Plaza
Premiere am 24.November 2011 um 19.30
weitere Aufführungen am:
26. | 27. November 2011
1. | 2. | 3. | 4. Dezember 2011
6. | 7. | 8. Januar 2012
jeweils 19:30 Uhr
TEAM:
Details
EWALD PALMETSHOFER – FAUST HAT HUNGER UND VERSCHLUCKT SICH AN EINER GRETE
Projekt des 3. Studienjahres
„Kleinbürger-Party im Wohnblock. Drei Paare versuchen Konversation zu machen, schlagen Zeit tot, grillen Mitgebrachtes. Ihre Sätze sind unvollständig, ihre Worte banal. Ewald Palmetshofer, der 30jährige, gehypte Dramatiker aus Oberösterreich trifft mit seinem Mosaik aus Floskeln den Ton des Mittelmaßes.
Das Fragmentarische, das Unvollkommene dieser Kunstsprache verweist auf die Degeneration des Geistes. In den besten Momenten gelingt es ihm, die Defizite gleißend bloßzustellen. Da darf dann auch gelacht werden. Dass ausgerechnet „Faust“ ins Spiel gebracht wird, ist eine reizvolle Paradoxie.
Schauerdrama im comedy-Format. Worüber würden diese Durchschnittsbürger schon reden, wenn es nicht das unglückliche Schicksal einer Freundin zu beschreiben gäbe? Sie hat sich auf einer dieser Partys in einen Schweigsamen verliebt, der sie schwängert und verschwindet. Das Baby verscharrt sie im Wald, sucht selbst dort den Tod. Das Schauerdrama hat den Autor mehr interessiert als die Tragödie des ewig Suchenden. Goethes Faust liefert nur Versatzstücke für eine TV-Comedy. Die Worte „Kern“, „Wette“, „Verweile doch“, „Wie hast du’s?“ tauchen auf und wirkungslos wieder ab. Ein Spaß nur.
Herr Faust ist ein Außenseiter auf dieser Spießer-Party. Ansatzweise spricht er von der Unmöglichkeit, Glück, Wahrheit oder Liebe zu finden. Leere überall. Nicht so geschliffen klug wie von Elfriede Jelinek sind diese Ein-Satz-Ungetüme, die sich zu Monologen bauschen und nicht so abgründig witzig wie von Werner Schwab sind diese Wortschöpfungen. Aber Palmetshofer, schon Jelineks Kronprinz genannt, findet in der Komposition von Halbsätzen und Mäandersätzen einen originellen, eigenständigen Ausdruck.“
(Eva Maria Klinger – Nachtkritik)
BESETZUNG
Es spielen: Anne Bontemps | Laura Uhlig | Fabian Baumgarten | Jonas Minthe| David Mülller | Lars Koch
Regie: Nora Somaini
Kostüme: Katharina Lackmann, Christiane Hillert
Bühne:Katharina Zerr
Regieassistenz: Aune Charlotte Stern
Produktionsassistenz: Caroilne Roider
Technik: Thorsten Keppler
Eine Produktion des Studiengangs Schauspiel HMTMH in Kooperation mit der FH-Hannover Studiengang Szenografie und Kostüm.